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Jede Kreatur hat ein Recht auf Schutz ihres Lebens. Das gilt für den Schweinswal genauso wie für den Menschen. Nur ist Ersterer abhängig vom guten Willen des Letzteren. Umso höher ist das Engagement der Fischer einzustufen. Sie zeigen guten Willen. Wie anders ist es zu bewerten, dass eine Berufsgruppe zwei Monate auf rund die Hälfte ihrer Einnahmen freiwillig verzichtet? Denn das müssen wir Landrattenwissen – reduzierte Stellnetzlängen bedeuten auch einen geringeren Fang, weniger verkaufte Fische und letztendlich weniger Euro in den Brieftaschen. Diese freiwillige Vereinbarung ist einmalig in Europa. Ihr vorausging ein stark zerrüttetes Verhältnis zwischen den Fischern und Minister Habeck. Erst in letzter Minute verwarfen die Fischer den Weg der Klage. Wir können nur erahnen, wie viele Gespräche nötig waren, um dieses Klima des Vertrauens, das jetzt zwischen den Parteien herrscht, zu schaffen. Minister Habeck täte gut daran, das Engagement der Fischer nicht nur im Ministerium zu würdigen, sondern publikumswirksam der Öffentlichkeit kundzutun. Denn eines ist gewiss: Ohne die Zusammenarbeit der Fischer kann der Schweinswal nicht geschützt werden. Aus diesem Grund sollten wir diesen Berufsstand endlich aus der Schmuddelecke rausholen und die Fischer nicht länger als Buhmänner darstellen. Unbelehrbare gibt es in jedem Berufszweig.

Quelle: Eckernförder Zeitung vom 23.07.2014